NACHGEFRAGT BEI… Giada Del Marco, Team K

Für das Projekt deinewahl.it haben wir mit den Spitzenkandidat*innen bzw. einer Vertretung jeder Partei über jugendrelevante Themen gesprochen.

Das Interview mit Giada Del Marco findest du hier:

5 weitere Fragen

Neben den Fragen im Interview, haben wir den Kandidat*innen noch fünf Zusatzfragen gestellt:

1. Was hat Ihre Partei in den letzten Jahren für junge Menschen gemacht?

Was hat Ihre Partei in den letzten Jahren für junge Menschen gemacht?

Jede Menge! Im Landtag haben wir einen Jugend-Landtag gefordert (nach Vorbild des Kinder-Landtags, aber eben für Jugendliche). Mehrmals uns eingesetzt mit Anträgen für eine dreisprachige Schule (deu-ita-eng) – für unsere Jugend wäre dies eine zusätzliche freiwillige Option zur muttersprachlichen Schule. Einige Male hat Paul Köllensperger versucht, das Schulfach Politische Bildung einzuführen, das wurde abgelehnt – aber ein Antrag von Alex Ploner zum Ethikunterricht angenommen. Verbunden damit war auch die Forderung, das Wahlalter in Südtirol auf 16 Jahre zu senken. Während der Covid – Krise hat Franz Ploner eine psychologische Betreuung für Jugendliche an den Schulen gefordert sowie die Abschaffung der Masken Pflicht. Alex Ploner hat sich für die finanzielle Absicherung des jungen Ehrenamtes eingesetzt, sowie ganz stark für junge Menschen mit Behinderung. Er hat auch einen Antrag gestellt, ein Maturaball-Projekt als Schulprojekt im letzten Jahr vorzusehen. Franz Ploner kam mit dem Antrag “Kinder retten Leben  – Erste Hilfe Kurs an Schulen”, der angenommen wurde, leider abgelehnt hingegen unser Antrag für ein Musikgymnasium. 
In Bozen im Gemeinderat hat sich unser Gemeinderat (Matthias Cologna, der auch kandidiert) für die Abschaffung des absurden Click-days bei der Zuweisung von Studentenwohnungen eingesetzt, für mehr Studentenwohnungen durch die öffentliche Hand sowie für mehr Leben in der Bozen, da die Stadt für Jugendliche und Studenten heute denkbar langweilig ist. 

2. Wie sollte das Schulsystem reformiert werden?

Meines Erachtens brauchen wir ein mehrsprachiges Schulsystem, wäre eine win-win Situation. Eine dreisprachige Jugend hat den Schlüssel für ein autonomes Leben in der Hand. 

Außerdem sollte der Studienplan endlich überarbeitet werden. Mehr zeitgenössische Geschichte (Europa!) statt ewig über den 30jährigen Krieg zu reden. Mehr zeitgenössische Literatur statt monatelang “promessi sposi” lesen. Politische und gesellschaftliche Bildung, damit die Jugend wieder mehr am politischen Leben teilnimmt. Digitale Bildung und praktische Skills im letzten Jahr – vor dem Eintritt in die Arbeits- oder Studienwelt. 

3. Jugendgewalt und Vandalismus waren letzthin ein Thema in den Medien – Wie sehen Sie die Situation?

Jugendgewalt und Vandalismus waren letzthin ein Thema in den Medien – Wie sehen Sie die Situation?

In Bozen und Meran ist die Situation in der Tat problematisch. Die Streetworker tun ihr Bestes, vielleicht kann man sie noch stärker in die Prävention einbinden. Auf jeden Fall braucht die Jugend mehr Raum. In Bozen z.B. gibt es kaum noch Räume für Junge- Jugendzentren können hier eine große Hilfe sein, um “verlorene” Jugendlich aufzufangen. Sozial-  und Kulturzentren bieten sinnvolle Beschäftigungen an. Auch ein besseres Zusammenleben zwischen den Sprachgruppen und mit den Kindern von eingewanderten Eltern könnte so erzielt werden. Effektiv problematische Jugendliche sollten psychologisch betreut werden, um eine weitere Kriminalisierung zu vermeiden. 

4. Das Leben wird teuer – die Löhne bleiben gleich. Was muss sich lohntechnisch in Zukunft ändern?

Es braucht eine realistische Erhöhung/Anpassung der Löhne und eine Senkung der Miet- und Kaufpreise. Vor allem für Jugendliche und Studenten braucht es mehrere und zugängliche Mietwohnungen, die man sich leisten kann. Junge Menschen sollen nicht zwischen Studium und Arbeiten ein Burnout bekommen, nur um über die Runden zu kommen. Deshalb müssen die Löhne steigen, und die Politik muss mit einem öffentlichen Wohnbauprogramm dafür sorgen, dass viel mehr Wohnungen auf dem Mietmarkt zur Verfügung gestellt werden. Für Studenten braucht es billigen Wohnraum, zu Preisen von maximal 300 Euro warm pro Monat. Für junge Menschen, die einen ersten Job haben, sind günstige Mietwohnungen, auch in sanierten Altbauten ohne Aufzug ideal, sonst werden noch mehr Junge ins Ausland abwandern. Hier hat leider die Landesregierung in den letzten 10 Jahren geschlafen.

5. Vor den Wahlen wird viel versprochen – Was halten Sie ein?

Wir haben nie etwas versprochen, was man nicht auch einhalten könnte. In unserem Programm steht, dass wir uns auf konkret machbare Lösungen konzentrieren, bei Wohnen, Klima, Gesundheit . Sollten wir einmal in der Regierung sein, können wir diese auch umsetzen. Der Punkt ist aber genau jener: Um etwas umsetzen zu können, muss man in der Mehrheit und Teil der Regierung sein. Ganz sicher aber können wir versprechen, dass wir uns so oder so weiterhin mit vollem Einsatz einbringen werden, für die Meschen ohne Lobby, für die Jugend, gegen soziale Ungerechtigkeit. Vor allem Giada wird eine Stimme für die sozial schwächeren sein, und Ansprechperson für Frauen, Tiere und Umwelt, denn diese Themen sind viel zu oft zu kurz gekommen. 

Informationen zur Landtagswahl am 22. Oktober 2023, alle Interviews, den Podcast und eine Wahlhilfe findest du unter deinewahl.it

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