Max Silbernagl im Bandcheck!
Max Silbernagl interviewt für euch Bands und junge Künstler in ganz Südtirol und teilt mit euch seine Passion. Heute auf dem Programm: Summer Stained!
Die Meraner Pop Punk Gruppe bestehend aus Julian Gamper (Gitarre), Valentin Ambach (Schlagzeug), Hannes Gumpold (Stimme, Gitarre) und Kevin Grünfelder (Stimme, Bass) meldete sich mit einem lauten Knall in die Südtiroler Musikszene und reihte sich sogleich mit ihrer Debüt Single “Look Up ” neben Größen wie Cementery Drive ein, wo sie in Zukunft aller Wahrscheinlichkeit nach auch bleiben wird und das ist gut so!

Ich habe die sympathische fünfköpfige Truppe in Bozen getroffen und wir haben über ihre Pläne, über ihre Entstehungsgeschichte, über die Liebe zur Musik und über das verrückteste Bühnenoutfit geredet. Für alle Poppunk Fans und Kinder der 2000er, für alle die, die Musik mit Hintergedanken und einer guten Portion Herz lieben, denen sei gesagt, wer sich Summer Stained nicht anhört ist einfach gesagt selbst schuld.

Max: “Für alle die euch noch nicht kennen, wie habt ihr zusammengefunden?”
Kevin: “Ja das ist eigentlich ziemlich spontan zusammen gekommen, Hannes und ich kannten uns aus unseren Teenagerjahren aus der Musikschule und wir liefen uns rein zufällig 2019 in Meran wieder über den Weg. Er hatte kein Projekt, ich hatte kein Projekt und so kam es, dass wir mit einigen Kollegen eine Jamsession ausgemachten. Recht schnell merkten wir, dass wir den gleichen Musikgeschmack hatten und so einigten wir uns eine Punkband zu gründen. Bald darauf stießen auch Julian und Valentin zu uns und die jetzige Besetzung war komplett.”
M: “Welche Bands haben den Sound von Summer Stained am meisten beeinflusst?”
K: “Mah schwierig zu sagen, sicher so Bands wie My Chemical Romance , Blink 182 oder Green Day, Offspring, uns haben diese Bands alle gut gefallen und somit haben wir unseren Stil nach und nach gefunden.”
M: “Jede Band will mit ihren Songs eine Message verbreiten, was ist eure Message und was wollt ihr dem Publikum sagen?”
Hannes: “Wir schreiben viel über Gefühle, über Dinge aus dem Alltag. Leute, die man kennen gelernt hat. Erfahrungen, die man gemacht hat, die erste Liebe, vielleicht auch über Wünsche, Sachen, die gerade nicht so sind und nach die man sich sehnt, deshalb schreibt man darüber.”

M: “Am 18. November 2022 ist eure Single, “Dont Forget Me” herausgekommen, was sind eure nächsten Pläne für die Zukunft?”
K: “Ja, jetzt haben wir gut unsere neue Single “Don’t Forget Me” rausgebracht, und im Laufe des heurigen Jahres werden wir ein neues Album releasen, denn wir haben bereits vier neue Songs petto, also bleibt gespannt.”
M: “Darf man schon den Namen, des neuen Albums wissen?”
H: “Nein das ist noch Bandgeheimnis (lacht)! Jetzt schauen wir, an unserem neuen Album zu arbeiten und dann im Sommer, wird es einige Live Konzerte geben. Unser letztes Livekonzert war außerdem am 11. März in Luttach, zusammen mit The Cloverhearts und Cheers, mit denen wir den Saint Patricks Day gebührend eingeläutet haben. Weitere Konzerte und Festivals kommen wahrscheinlich in den Sommermonaten.”
M: “Seit Herbst 2021 seid ihr bei einem amerikanischen Label unter Vertrag, wie ist es dazu gekommen?”
Valentin: “Nach der Veröffentlichung unserer Debüt Single ” Look Up” im Jahre 2020, hat vor allem Hannes, nach Labels gesucht, die man anschreiben könnte, sich informiert, welche Bands, wo und welche Genres bei welchen Labels abgedeckt werden. Ein paar interessante Labels gefunden, wandten wir uns an Martin von Dead like Juliet, der schon einen gewissen Namen in der Szene genießt und baten ihn unter seinem Namen ein paar Labels anzuschreiben und für uns ein bisschen Werbung zu machen. Danach hat sich “Ghostkiller Entertainment”, unser jetziges Plattenlabel, bei uns gemeldet und eine Zusammenarbeit hat begonnen. Seither haben wir drei Singles unter diesem Label herausgebracht “Breaking Me”, “All Alone” und unsere neueste Single “Don’t Forget Me” und hoffen weiterhin, auf eine gute und lange Zusammenarbeit. An dieser Stelle auch einen großen Dank an Martin, der uns wirklich sehr weitergeholfen hat und uns immer noch mit Rat und Tat zur Seite steht.”
M: “Wie lange gibt es die Band in dieser Besetzung schon?”
Julian: “Die Band in ihrer jetzigen Besetzung, ist auch noch relativ frisch. Uns gibt es seit 2019, also seit vier Jahren mittlerweile.”
M: “Was war eine lustige Anekdote, an die ihr euch immer wieder erinnert und was war das schönste Konzert, oder besser das schönste Konzerterlebnis?”
J: “Ja lustigste Anekdote ist schwierig, denn so viel gibt es noch nicht, doch es gibt sie und ich hab sie mir auch gemerkt. Bei einem Konzert im Kuba Kaltern gab es ein Problem mit dem Bassverstärker und Kevin merkte das und spielte einfach weiter in der Hoffnung es würde niemand merken.“
H: “Eines der beiden schönsten Konzerterlebnisse, war sicher der Auftritt im UFO Bruneck. Es war einfach nur schön zu sehen, wie die Leute abgingen und auch sonst hat alles gepasst, Soundtechniker, die Location, das Gesamtpaket hat einfach gepasst und wir konnten es richtig genießen.”
J: “Ich weiß noch als wir unsere Single “All Alone” herausgebracht haben, einen Monat später glaube ich, hatten wir dieses famose Konzert im Jugendraum Kuba in Kaltern. Dieser kleine Kellerraum, voll mit Leuten, die mit uns abgingen. Was ich sicher nie vergessen werde ist, die Leute haben die Lyrics von “All Alone” mitgesungen, sowas vergisst man nicht so schnell. In diesem Moment habe ich mir gedacht, “dafür und genau dafür, mache ich Musik” dieser Moment war einfach schön. Weiters hat ein guter Freund von uns einen Stage Dive erfolgreich überlebt, das ist auch sehr positiv oder? (lacht)”
K: “Ansonsten haben wir auch ein paar Festivals im Jahre 2022 bespielt, die alle auf ihre unterschiedliche Art und Weise schön waren, doch diese zwei oben genannten Konzerte, bleiben uns sicher lange im Gedächtnis.”

M: “Um nochmal drauf zurückzukommen, zwei von euch hatten schon vor Summer Stained eine Band, ab wann habt ihr euch gedacht “so ich werde jetzt Musiker, ich gründe eine Band?” Wann war das für euch klar?”
H: “Ja Valt, wir zwei… Ich habe mit Valentin und noch zwei anderen 2014 die Band Nightmare gegründet. Im Nachhinein muss man sagen, dass wir viel Spaß hatten, wir waren auch eher eine “Spaßband”. Mit 14 weiß man noch nicht genau, wie man etwas macht oder warum man etwas macht, aber trotzdem hatten wir sehr viel Spaß und auch einige Konzerte, eines davon sogar in Innsbruck. Das war so der Anfang und es war ziemlich cool, doch einige Jahre später lösten wir uns leider auf, da unser damaliger Sänger ein Studium in Ausland begann. Danach dachte man, naja eine Weile mal nichts mehr, aber mit der Zeit habe ich schon auch gemerkt, dass mir etwas fehlt. Ich habe nach der Band Auflösung selbst dann drei Jahre lang meine Gitarre nicht mehr angerührt und mit der Zeit habe ich dann trotzdem wieder Leute gesucht, bis mir dann zum Glück Kevin über den Weg gelaufen ist und wir Summer Stained gründeten.”
V: “Wie schon Hannes richtig gesagt hat, die Zeit mit Nightmare war eine coole Zeit und sicherlich sehr wichtig, doch wir haben einfach nur gespielt. Das heißt unser Sänger hat viel organisiert und wir haben gespielt. Wir haben uns damals noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht, etwas aus unserer Musik zu machen. Was uns auch jetzt im Nachhinein ein wenig leid tut, da unser damaliger Sänger wirklich viel organisiert hat und uns immer wieder motivieren und mitschleifen musste. Heute, so wie wir heute hier sitzen, haben wir glaube ich schon verstanden, dass wenn die Band etwas erreichen soll, jeder seinen Beitrag dazu leisten muss und sich fragen muss, wie viel einem selbst Musik bedeutet. Ich bin sehr froh, dass bei allen Bandmitgliedern der Stellenwert der Musik gleich hoch ist und dass wir uns so gut verstehen. Als Kevin und Hannes die Band Summer Stained gegründet haben, war ich noch nicht dabei ich habe zwar schon davor in einer Bigband Jazz gespielt, doch das Musikmachen mit Freunden hat mir auch gefehlt. Als Kevin und Hannes durch meine Tür traten, wusste ich schon was der Grund ihres Besuches war. Sie fingen mit etwas anderem an und redeten ein bisschen um den heißen Brei herum, bis ich dann schließlich sagte sie sollen zur Sache kommen und sie mich dann schließlich fragten, ob ich mit Ihnen in der Band spielen wolle, was mich ziemlich freute.”

M: “Jetzt muss ich fragen, was macht ein Jazzer in einer Punk Band oder besser gesagt, was macht ein Punk in einer Jazzband und was sind die größten Unterschiede? (lacht)”
V: “Ja die größten Unterschiede sind sicherlich, dass ich nicht so reinhauen konnte, wie ich es jetzt kann, andere Technik, andere Rhythmen (lacht) und ansonsten ist es einfach ein anderes Genre. Ich höre viel Musik, in allen verschiedenen Richtungen, zum Beispiel gefällt mir auch Metal und vieles andere. Man kann von jeder Musikrichtung etwas mitnehmen und dazu lernen, man muss nur offen dafür sein. Trotzdem gefällt mir dieses Genre von Emo und Poppunk ,was wir jetzt mit Summer Stained gefunden haben am besten und fühle mich mit diesem Genre am wohlsten.”
M: “Könntet ihr euch vorstellen einen Punksong mit Jazzteil zu schreiben? (lacht)”
K: “Eine Überlegung wäre es wert, doch ich glaube, wir bleiben lieber bei unserem Genre. Wir wüssten auch glaube ich nicht genau, wie umsetzten (lacht)”
M: “Was würdet ihr den Jugendlichen in Südtirol sagen, die auch gerne eine Band hätten und sich nicht trauen oder nicht wissen wo anfangen, was wäre euer Tipp?”
J: “Das Wichtigste ist glaube ich einfach nur probieren, probieren, herausfinden und einfach für sich den Wert der Musik herausfinden. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in meinem Leben in einer Band spielen würde und meine eigenen Lieder herausbringen würde. Ich bin jetzt hier und mir gefällt es ziemlich gut. Musik kann auch ein sehr schöner Zeitvertreib oder Hobby sein, doch wenn man sich in die professionellere Musik bewegt, öffnet sich eine neue unbekannte Welt. Es ist oft schwierig, jemandem zu erklären, was man alles erlebt, wenn diese Person nicht selbst Musik macht. Es ist jedoch sehr empfehlenswert! Ein weiterer wichtiger Punkt ist, auch wenn es schwierig ist und immer wieder schwierig sein wird, nicht aufzugeben und egal wie lange es dauert an dem was man gerne macht, an seinem Traum festzuhalten, denn glaubt mir, es zahlt sich aus!”
M: “Danke “Summer Stained” für dieses Interview und ich hoffe, dass wir uns bald auf einem Konzert oder sonst auf ein Bier mal wieder irgendwo sehen.”
H: “Danke dir Max, dass du uns, wie du selber gesagt hast, auseinandergenommen hast und wir wünschen dir sehr viel Freude mit deiner Band “Chaos Junkies” und vielleicht spielen wir ja in Zukunft mal zusammen.”
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