Für das Projekt deinewahl.it haben wir mit den Spitzenkandidat*innen bzw. einer Vertretung jeder Partei über jugendrelevante Themen gesprochen.
Das Interview mit Sven Knoll findest du hier:
5 weitere Fragen
Neben den Fragen im Interview, haben wir den Kandidat*innen noch fünf Zusatzfragen gestellt:
1. Was hat Ihre Partei in den letzten Jahren für junge Menschen gemacht?
Wir setzen uns seit unserer Gründung für junge Menschen ein und fördern gezielt die Teilnahme von Jugendlichen in der Politik. Wir haben daher auch eine der stärksten politischen Jugendorganisationen des Landes. Ganz konkret setzen wir uns für eine Senkung des Wahlalters auf 16 ein. Wir haben zudem mit Anträgen die automatische Anerkennung aller in Europa erworbenen Studientitel eingefordert.
Auch in den Gemeinden setzen wir uns für junge Menschen ein, in Lana wird es z.B. für Jugendliche zukünftig möglich sein, kostengünstig das Schwimmbad zu benutzen. Auch in der Corona-Zeit haben wir uns ganz gezielt für Lockerungen eingesetzt, damit Jugendliche ihre Freunde treffen dürfen, damit sie die Schule besuchen können und damit ein unbeschwertes Jungsein wieder möglich ist.
2. Wie sollte das Schulsystem reformiert werden?
Schule darf kein Experimentierfeld für politische Ideologien sein, sondern muss jungen Menschen die bestmögliche Ausbildung garantieren, um ihnen einen erfolgreichen Start ins Leben zu ermöglichen. Die Schule muss daher für die Zukunft fit gemacht werden und auch die Lernmethoden müssen an die neuen Entwicklungen angepasst werden.
Ebenso gilt es den Lernstoff zu überprüfen, denn vieles, was derzeit unterrichtet wird, braucht man im Leben nie, andere Dinge, die wichtig wären, können hingegen aus Zeitmangel oft nicht behandelt werden. In Süd-Tirol hat die Schule zudem die wichtige Funktion, den Erhalt der deutschen und ladinischen Sprachgruppe zu garantieren. Darum darf auf den muttersprachlichen Unterricht keinesfalls verzichtet werden.
3. Jugendgewalt und Vandalismus waren letzthin ein Thema in den Medien – Wie sehen Sie die Situation?
Hier wird die Jugend pauschal zum Sündenbock gemacht. Das ist nicht gerecht und entspricht auch nicht der Realität. Man muss sich immer genau anschauen, wer diese Jugendlichen sind, sehr oft sind es nämlich gar keine Süd-Tiroler. Sehr viele einheimische Jugendliche engagieren sich in ehrenamtlichen Vereinen, erhalten dafür aber nur selten eine Wertschätzung.
4. Das Leben wird teuer – die Löhne bleiben gleich. Was muss sich lohntechnisch in Zukunft ändern?
Wenn Süd-Tirol gegenüber den umliegenden Regionen konkurrenzfähig bleiben will und man verhindern möchte, dass junge Menschen abwandern, müssen in Süd-Tirol die gleichen Löhne gezahlt werden wie andernorts. Auch die höheren Lebenskosten gilt es zu berücksichtigen. Derzeit können sich Jugendliche mit einem normalen Arbeitsgehalt eine Mietwohnung nämlich oft kaum leisten. Es braucht daher höhere Löhne und günstigere Wohnungen.
5. Vor den Wahlen wird viel versprochen – Was halten Sie ein?
Wir versprechen den Jugendlichen nichts, sondern wir laden die Jugendlichen dazu ein, selbst die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen und bei uns mitzuarbeiten. Jugendliche brauchen keine Politiker, die Politik für Jugendliche machen, sondern die Politik braucht Jugendliche, die Politik für junge Menschen machen. Derzeit gibt es keinen einzigen Abgeordneten im Süd-Tiroler Landtag, der jünger als 30 Jahre ist. Das muss sich wieder ändern.
Informationen zur Landtagswahl am 22. Oktober 2023, alle Interviews, den Podcast und eine Wahlhilfe findest du unter deinewahl.it