Philipp Trojer: ein Ausnahmetalent, das seine Stimme sucht

Philipp Tojer, ein Ausnahmetalent und Singer / Songwriter stellt sich vor.

Ich hatte das Glück den sympathischen 27-jährigen in Bozen zu treffen und mit ihm über seinen Werdegang und über seine Ziele zu sprechen.

Mehr dazu im Interview:

Max: “Philipp, schön dass du dir Zeit genommen hast für dieses Interview! Für alle, die dich noch nicht kennen, wie bist du zur Musik gekommen? Oder wann hat dich das Fieber gepackt, dass du beschlossen hast, Musiker zu werden bzw. ein Instrument zu lernen?”

P: “Ja, danke Max für die Einladung! Zu dieser Frage erzähle ich immer diese Geschichte: Mein Vater hat in seiner Jugend auch Musik gemacht – zwar Volksmusik, mit der ich jetzt nicht so viel am Hut habe, aber wir hatten immer eine Gitarre zu Hause und er konnte auch ein bisschen Gitarre spielen. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich fünf Jahre alt war, hat er mir “The House of the rising Sun” von den Animals vorgespielt und ich habe immer gedacht, dass dieses Lied eine ganz eigene Magie hat. Dieses Lied nachspielen zu können, das wäre was!

Foto: Helmuth Moling

Eine andere Erinnerung die ich habe ist, dass immer, wenn meine Eltern mich in den Kindergarten gebracht haben, “The Walk of Life” von den Dire Straits im Radio lief und ich mich jeden Tag darauf gefreut habe, wenn es wieder gespielt wurde. Also habe ich mich relativ früh in der Musikschule angemeldet, um Gitarrenunterricht zu nehmen. Ich habe mich damals sehr geärgert, dass man in der Musikschule nur klassische Gitarre lernen konnte. Trotzdem hatte ich mit zehn Jahren ein Jahr lang klassischen Gitarrenunterricht und bekam dann zu meinem elften Geburtstag eine Strato Castor E-Gitarre geschenkt, die ich heute noch sehr gerne anspiele. Von da an habe ich wirklich jede freie Minute auf meiner Gitarre gespielt und mir die Songs meiner Idole wie AC/DC, Guns N’ Roses und viele andere Klassiker selbst beigebracht. Bei einem Ferienjob vier Jahre später lernte ich Klaus Stecher kennen, der mit mir die Akustikband “Since 11″ gründete und so nahm alles seinen Lauf.”

M: “Welche Bands haben dich im Laufe deiner Musikkarriere am meisten beeinflusst?”

P: “Boah, da gibt es viele, aber die wichtigsten sind sicher Queen wegen ihrer coolen Gitarrenriffs und coolen Melodien, super Band. Dann mit 15-16 Jahren bin ich in meine meine Green Day Phase gekommen, wie fast alle zu dieser Zeit. Eine Zeit lang war ich eingefleischter Green Day Fan, 2008 kam eine Live DVD raus, wo sie in London vor 100.000 Leuten gespielt haben – und da habe ich zum ersten Mal gedacht, das will ich auch machen, ich möchte auch diese Energie verbreiten, ich möchte auch vor so vielen Leuten spielen.

Diese Energie, die sie bei diesem Auftritt hatten, hat mich sehr fasziniert. Durch Green Day bin ich in die härtere Musik, in die Punkszene gerutscht. Rise Against hat mich auf jeden Fall immer fasziniert. Diese Band habe ich auch öfter live gesehen. Die Foo Fighters im generellen sind eine meiner ganz großen Idole, besonders Dave Grohl, bei dem ich vor allem den Enthusiasmus und die Motivation die er fürs Musikmachen mitbringt, bewundere. Eine Band, die mir heute sehr gut gefällt, ist Biffy Clyro, eine schottische Alternative-Rockband.”

M: “Du hattest ja viele Bands, oder hast bei vielen mitgespielt, was war deine erste Band?”

P: “Genau das war mir immer wichtig, nicht ewig alleine zu Hause für mich zu spielen, sondern bald den Sprung in eine Band zu schaffen oder in einer Band zu spielen. Meine erste Band war mit elf Jahren die Bigband des Franziskanergymnasiums in Bozen. Da haben wir so klassische Bigband-Sachen gespielt, also eher Jazz-lastige Stücke, mit 25 Leuten. Ich muss sagen, das hat mich jetzt nicht so fasziniert. Dann habe ich eben, wie schon erwähnt, bei einem Sommerjob im Sarntal Klaus Stecher kennengelernt und nach einigen Jamsessions haben wir uns entschlossen “Since 11” zu gründen. Das war ein Herzensprojekt von Klaus, weil er schon länger mit dem Gedanken gespielt hat, ein Akustik-Duo zu gründen, und er fand, dass ich ganz gut singen und Gitarre spielen kann, und so habe ich mit 15 meine erste Band gegründet, mit der wir ziemlich viel unterwegs waren.

Phasenweise haben wir bis zu 70 Konzerte im Jahr gespielt. Großteils war es eine Covergruppe, doch 2021 brachten wir zum elften Jubiläum von “Since 11” eine EP mit fünf eigenen Songs heraus. In der Oberschulzeit war ich Teil einer typischen Oberschulband mit meinen Kollegen – “Backlash”, wir machten Poppunk mit rockigen Elementen. Matthias Holzmann am Schlagzeug, Jacopo Lambrosa an der Gitarre, Andi Seppi am Bass und ich an der Gitarre und am Gesang. Diese Band hat es leider nicht so lange gegeben, da die Kollegen nach 2, 3 Jahren studieren gingen und sich alles verloff. Doch wir hatten eine schöne Zeit und viel Spaß. Wir waren zum Beispiel beim Live Award und haben das eine oder andere Konzert in Österreich gespielt. Mit dieser Band habe ich angefangen, meine ersten eigenen Songs zu schreiben, damals noch auf Englisch.

Nach der Auflösung von “Backlash” wusste ich nicht so recht, wie es weitergehen sollte, da traf es sich gut, dass ich mit 18 Jahren eingeladen wurde, bei der Band “Westbound” mitzuspielen, der Band der Südtiroler Organisation Ärzte für die Welt. Dort habe ich mit dem Gitarristen Mattia Mariotti und dem Keyboarder Marco Facchin gemeinsam gespielt und mit ihnen meine erste Single “Do it Now” veröffentlicht, damals noch auf Englisch im Jahr 2017. Aufgenommen haben wir sie im eigenen Studio. Es folgten eine deutsche EP mit dem Titel “Es ist Zeit” und einige weitere Singles. Das war alles 2019. Corona hat das alles ein bisschen auf Eis gelegt und ein bisschen durcheinander gebracht und diese Zeit während Corona hat mir geholfen, meine Stimme zu finden.”

M: “Stimme zu finden? Inwiefern?”

P: “Naja, in meinen früheren Jahren war ich noch ziemlich unreif. Unreif in dem Sinne, dass ich nicht wusste, welchen Sound ich machen wollte, ob ich auf Deutsch oder lieber auf Englisch singen wollte, ich wusste es nicht. Davor habe ich mir zu viele Gedanken darüber gemacht, wie meine Musik ankommt oder ich wollte unbedingt mit meiner Musik berühmt werden. Was mache ich, dass ich am Ende ins Radio komme. Das waren meine Gedanken. Jetzt, durch diese zweijährige Zensur durch Corona, hatte ich die Möglichkeit, meine Musik, meine Richtung, meine Themen neu zu überdenken und ein bisschen ausgefeilter an die Sache heranzugehen. Der neue Sound, der demnächst auf einer Doppel-EP erscheinen wird, das bin ich, unverbogen und ungeschminkt. Wenn es gut ankommt, kann ich mir zumindest nichts vorwerfen. Ich habe auch einen super Produzenten und Musiker gefunden, der mit mir dieses Projekt verwirklicht… Fabian Pichler – ein langjähriger Freund und neuer Gitarrist bei Shanti Powa, früher bei Frozen Rain, und ein super Produzent, hat mit mir diese Doppel-EP aufgenommen. Danke dafür. Wenn alles gut geht, wird sie Anfang September erscheinen.”

M: “Cool, wir freuen uns schon sehr drauf! In deinen 17 Jahren Musikerdasein, gibt es ein Konzert oder ein Erlebnis, dass dir auf ewig in Erinnerung bleiben wird?

P: “Ja, ein besonderes Erlebnis war sicher die Reise mit der Band Westbound nach Äthiopien, genauer gesagt nach ATAT. Westbound, wie schon kurz erwähnt, ist die Band der Organisation Südtirols Ärzte für die Welt. Diese Band sammelt Spenden für diesen Verein oder diese Organisation und unterstützt mit diesen Spenden Hilfsprojekte in Äthiopien, in vielen anderen Ländern Afrikas und auch in Südamerika. Wir sind also nach ATAT gefahren, in diese Welt, die nicht viel Überschneidungen mit unserer hier hat, und haben dort vor der Klinik, die Südtirols Ärzte für die Welt dort mit aufbaut, ein Konzert gegeben. Da hat man wirklich gemerkt, was Musik bewirken kann. Die Leute haben sich so gefreut, dass wir für sie gespielt haben, sie haben mitgetanzt, mitgesungen, sind auf die Bühne gerannt und haben eigentlich einfach nur Spaß gehabt und so soll es sein, Musik soll und kann gute Laune verbreiten und hat eine ungeheure Kraft. Das habe ich bei diesem Konzert wieder einmal für mich erleben dürfen und so ein Konzert werde ich sicher nicht so schnell wieder erleben. Es war einfach ein sehr schönes Erlebnis, das ich nie vergessen werde.”

Foto: Helmuth Moling

M: “Warum machst du Musik und was willst du mit deiner Musik oder mit deinen Texten ausdrücken, bzw. warum hast du angefangen eigene Lieder zu schreiben?”

P: “Wie dieses Konzert mit all seiner Kraft wieder einmal gezeigt hat: Musik ist eine universelle Sprache. Eine universelle Sprache mit Regeln und vielen Möglichkeiten. Es ist scheißegal, ob der Musiker, mit dem du zum Beispiel bei einer Jamsession spielst, Franzose ist oder aus einem anderen Winkel der Welt stammt. Musik überwindet Sprachbarrieren und wenn man ein wenig ihren Regeln folgt oder ein wenig ein Gefühl für die Musik entwickelt, eröffnet sich eine ganz neue Welt und Möglichkeiten, die einen/r, der oder die nichts mit Musik zu tun hat, verschlossen bleiben.

Warum ich Lieder schreibe, oder besser gesagt, warum ich damit angefangen habe, ist eine gute Frage. Sobald ich mein Instrument und meinen Gesang einigermaßen gut beherrschte, dachte ich mir, o.k., alle meine Idole haben Songs geschrieben, die die Zeit überdauert haben, manche sind schon seit über 20 Jahren tot und trotzdem kennt man ihre Namen und vor allem die Lieder, die sie geschrieben haben. Ein Lied, ein gutes Lied, ist für die Ewigkeit. Ich wollte auch etwas für die Ewigkeit fabrizieren, etwas, das über meinen Tod hinaus Bestand hat. Ich wollte auch in diesen Kreis der Songschreiber aufsteigen.

Von den Themen her fange ich meistens bei mir selbst an, schreibe zum Beispiel über Gedanken, Gefühle, meistens Dinge, die mir auf der Seele liegen, Situationen, Probleme. Trotzdem ist es mir sehr wichtig, trotz der persönlichen Themen und Probleme, die ich verarbeite, eine positive Message in meine Liedern einzubetten, weil es mir auch wichtig ist, die Leute oder mein Publikum zu motivieren und ihnen Positivität zu schenken. Mit Musik im Allgemeinen kann man Menschen motivieren, zum Nachdenken anregen, Gefühle in ihnen auslösen und ich bin gerne bereit, diesen Weg als Musiker zu gehen und bei meinem Publikum ihr Innenleben herauskitzeln.”

M: “Was ist dein Tipp für die Musiker und Rockstars von morgen?”

P: “Das Wichtigste ist, glaube ich, viel Musik zu hören und vor allem viel unterschiedliche Musik, viele verschiedene Genres zu hören. Wenn man eine Band gefunden hat, die einem gefällt, sich über die Musik hinaus mit der Band zu beschäftigen. Das heißt für mich, sich anzuschauen, wer sind diese Leute, aus welcher Situation kommen sie, warum machen sie diese Musik, die sie machen. Was haben sie erlebt, was ist der Hintergrund, wie sind sie zu dieser Musik gekommen, die sie jetzt machen. Wenn man sich die Zeit nimmt, sich ein bisschen mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, dann kann darin unter Umständen eine ungeheure Inspiration für einen selbst als Musiker liegen.

Ich sage immer, die besten Lieder sind immer irgendwo ein bisschen abgekupfert (lacht). Es ist sicher von Vorteil, wenn man sich mehrere Vorbilder oder Idole sucht, von denen man immer wieder etwas abschauen oder lernen kann. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, immer dran zu bleiben, wenn man als Musiker oder auch sonst weiterkommen will, muss man immer spielen, spielen, spielen, spielen und nochmals spielen. Ein guter Spruch, der das ganz gut zusammenfasst, besagt: „Musik ist kein Sprint, sondern ein Marathon“.

Wichtig sind auch viele Auftritte und vor allem als Band oft zusammen spielen. Ich sehe das zum Beispiel bei mir und Klaus, wir spielen seit 13 Jahren zusammen und haben ich weiß nicht wie viele 1000 Stunden zusammen gespielt und das gibt uns / mir eine große Sicherheit. Wenn wir zusammen auftreten verstehen wir uns blind und haben eine Menge Gefühl füreinander entwickelt. Das spüren nicht nur wir, sondern auch unser Publikum. Es ist einfach wichtig, gerade als Band, sich als Gesamtheit zu sehen und sich aufeinander verlassen zu können, denn wenn das Grundgerüst stimmt, kann man auch viel besser improvisieren und eine Show abliefern. Wenn man beim Spielen nicht mehr nachdenken muss, dann kann man auch eine Show abliefern, sonst wird es eher schwierig.

Foto: Gerd Eder

Ein dritter wichtiger Punkt, so klischeehaft das auch klingen mag, ist sich selbst treu zu bleiben, d.h. das zu machen, was einem selbst Spaß macht und nicht etwas zu machen, um jemand anderen zu beeindrucken und zu begeistern. Das merkt dein Publikum ziemlich schnell, also lass dich nicht verbiegen oder verkaufen, das wäre sehr schade. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Billie Eilish mit dem, was sie macht, einmal Erfolg haben würde? Im Moment ist sie die Nummer 1 der Welt. Was lernen wir daraus: Man weiß nie, was erfolgreich sein wird, also bleibt authentisch und findet es heraus. Es bringt nichts etwas zu suchen oder jemandem nachzulaufen, bleib originell, bleib du selbst. Mach etwas, was nur du kannst.”

M: “Wo siehst du Phillipp Trojer in zehn Jahren?”

P: “Boah, das ist eine Frage, über die ich nicht gerne nachdenke.”

M: “Weil…?”

P: “Ja, ganz einfach, weil ich nie ein großer Fan von Plänen war. Oder besser gesagt, in den letzten Jahren ist viel passiert, ohne dass ich so richtig einen Plan hatte. Ich bin zu Westbound gekommen, ohne zu jemals gefragt zu haben. Dann habe ich durch Zufall Mattia Mariotti kennen gelernt, mit dem ich mein erstes Soloalbum aufgenommen habe, dann bin ich mit Max von Milland in Kontakt gekommen und mit ihm auf Tour gegangen. Das war alles nicht geplant, das ist eher spontan passiert. Ich habe das Glück, dass ich in meinem Leben immer wieder auf gute Sachen gestoßen bin. Man hat ein Ziel vor Augen und verfolgt es, doch geplant war vieles nicht.

Man muss nur weitermachen, weitermachen, es ergeben sich immer wieder Gelegenheiten von selbst, die man nutzen sollte, und ich habe sie meistens gut genutzt. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass zu viel Planung bei mir nichts bringt… und wo sehe ich mich in zehn Jahren? Keine Ahnung, aber sicher immer noch Musik machen, ich meine, es läuft natürlich gut, ich bin sehr erfolgreich, viele Leute bei meinen Konzerten, das wäre mir ganz recht; wenn nicht, auch gut, dann stehe ich immer noch auf der Bühne, denn Musik ist meine Leidenschaft, egal wie viele Leute dir zuhören oder deine Alben kaufen. Ich mache es in erster Linie für mich, weil es mir wichtig ist. Ansonsten werde ich sehen, was das Leben für mich bereithält. Jetzt bin ich Redakteur bei Stol, dem Onlineportal der Dolomiten, und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in den Journalismus einsteigen würde, aber es macht mir Spaß und deshalb sage ich noch einmal: Mal sehen, was noch kommt, ich bin gespannt.”

Foto: Mattia Mariotti

M: “Hast du eine lustige Anekdote deines Musikerlebens die nun zu erzählen willst?”

P: “Oh, da muss ich jetzt überlegen, weil die meisten, glaube ich, nicht jugendfrei sind (lacht). Ja, da fällt mir ein, als ich mit Max von Milland auf Tour war, wir haben im Strom gespielt, ein Lokal in München, und das letzte Lied war fertig, gingen wir nach vorne, verbeugten uns und verließen die Bühne. Ich steckte meine Gitarre aus und warf das Gitarrenkabel zurück auf den Verstärker. Die Leute rufen Zugabe, wir gehen zurück auf die Bühne, ich stecke mein Kabel ein, stelle die Lautstärke meiner Gitarre ein und fange an zu spielen, kein Ton. Ich gehe zurück zum Verstärker, schalte ihn ein und aus, nichts. Verzweifelt nehme ich den Verstärker von Max und spiele die letzten Noten des Stückes.
Nach dem Konzert hatten wir alle einen Lachflash, weil ich einfach vergessen hatte, die Lautstärke von meinem Verstärker aufzudrehen (lacht). Also immer schön kontrollieren, ob man den Verstärker aufgedreht hat, um diesen Anfängerfehler in Zukunft zu vermeiden (lacht).

Eine zweite Geschichte, die im Nachhinein sehr lustig ist, war mein erster Fernsehauftritt in Toms Kellershow, einer Sendung der Rai, moderiert von Thomas Vonmetz. Ich komme ins Sudwerk, mache mein Interview, gehe auf die Bühne und vor lauter Nervosität fällt mir der Text meines eigenen Liedes „Es ist Zeit“ nicht mehr ein. Im Nachhinein muss ich sagen: „Zum Glück war es nicht live”, es wurde vorproduziert und dann erst die perfekte Version gesendet. Alles wieder auf Anfang, alle Kameras wieder auf Position. Das war kein glorreicher Tag für mich, aber wie gesagt, im Fernsehen hat es keiner gemerkt (lacht).”Eine zweite Geschichte, die im Nachhinein sehr lustig ist, war mein erster Fernsehauftritt in Toms Kellershow, einer Sendung der Rai, moderiert von Thomas Vonmetz. Ich komme ins Sudwerk, mache mein Interview, gehe auf die Bühne und vor lauter Nervosität fällt mir der Text meines eigenen Liedes „Es ist Zeit“ nicht mehr ein. Im Nachhinein muss ich sagen: „Zum Glück war es nicht live”, es wurde vorproduziert und dann erst die perfekte Version gesendet. Alles wieder auf Anfang, alle Kameras wieder auf Position. Das war kein glorreicher Tag für mich, aber wie gesagt, im Fernsehen hat es keiner gemerkt (lacht).”

M: “Du hast auch Arrangements für Musicals geschrieben, wie kam es dazu und wie hat es dir gefallen?”

P: “Ja, es hat mir sehr gut gefallen und es war eine gute neue Erfahrung. Normalerweise ist man es gewohnt, mit fünf Musikern zu spielen und eine Show abzuliefern, aber hier bewege ich mich auf neuem Terrain und diese Herausforderung gefällt mir sehr. Hier gibt es fünf Musiker, dazu noch 30 Darsteller*innen, Choreographen, Tontechniker, Regisseur und noch viele andere Mitwirkende, die wirklich hochmotiviert sind und immer Lust haben, etwas zu machen und eine sehr positive, lustige Stimmung verbreiten. Ich fühle mich in der Theater- und Musicalszene sehr wohl und es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht und mich bereichert. Günher Unterkofler, der Regisseur des Musicals “Forever Rock”, hatte schon immer den Traum, ein Musical zu schreiben, in dem er seine Lieblingsrockklassiker neu textet und eine Geschichte um diese Lieder herum aufbaut, um diese dann in diesem Musical zu erzählen.

Foto: Mattia Mariotti

Vor zwei Jahren kam er auf mich zu und bat mich die Band zusammenzustellen, die die ausgewählten Rockklassiker für dieses Musical im September 2021 spielen sollte. Wir hatten wirklich sehr viel Spaß und unsere acht Vorstellungen im Watherhaus in Bozen waren sehr gut besucht. Es hat mich wirklich sehr gefreut, ein Teil davon zu sein und ich freue mich schon auf die “Fortsetzung” Forever Peace, wieder aus der Feder von Günhter Untekofler, wo ich im September 2023 wieder musikalisch mit von der Partie sein werde. Die Schauspieler werden gerade gecastet und wir als Band werden auch bald mit dem Arrangieren der Musik für dieses Musical beginnen. Bleibt gespannt, es wird auf jeden Fall einen Besuch wert. Die genauen Daten der Auftritte werden noch auf allen Social Media Kanälen bekannt gegeben. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt und würde mich freuen viele von euch bei den Auftritten von Forever Peace begrüßen zu dürfen.”

M: “Was würdest du zum Schluss noch gerne den Leser*innen, deinen Fans und generell den Leuten noch gerne sagen?”

P: “Wer noch nicht in die Welt der Musik oder des Musizierens eingetaucht ist, sollte dies unbedingt tun. Es bereichert ein Leben so ungemein und es öffnen sich ganz andere Türen und Blickwinkel, die einem sonst ein Leben lang verschlossen bleiben. Es passiert so viel Gutes, man lernt so viele verschiedene Menschen kennen, man kann das alles nicht so gut erzählen, also hört viel verschiedene Musik, lernt ein Instrument oder singt oder was auch immer euch Spaß macht und lasst euch nicht zu viel einreden, dass ihr das nicht könnt. Ein Dickschädel hilft nicht immer, aber wenn man ihn gut einsetzen kann und dadurch glücklicher ist, ist er Gold wert. Wenn man weiß was man selbst möchte, was man selbst kann und wo man am Ende stehen will, sollte man für sich selbst einstehen. Lasst euch von nichts und niemandem unterkriegen. Dranbleiben ist das Zauberwort.”

Hier erfährst du mehr über Philipp Trojer:

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